- Coolidge
- Coolidge['kuːlɪdʒ],1) Calvin, 30. Präsident der USA (1923-29), * Plymouth (Vermont) 4. 7. 1872, ✝ Northampton (Massachusetts) 5. 1. 1933; Jurist, Mitglied der »Republican Party«, zunächst kommunalpolitisch tätig, u. a. als Bürgermeister von Northampton (1910/11), gewann als Gouverneur von Massachusetts (1919/20) durch sein Auftreten gegen den Bostoner Polizistenstreik (September 1919) großes Ansehen. 1921 wurde er Vizepräsident unter Präsident W. Harding, nach dessen Tod (2. 8. 1923 dessen Nachfolger (1924 wieder gewählt). Innenpolitisch unterstützte Coolidge u. a. durch Steuersenkungen das Wachstum von Handel und Industrie. Er widersetzte sich einer dirigistischen Landwirtschaftspolitik: Zweimal (1927 und 1928) legte er sein Veto gegen ein Gesetz zur staatlichen Unterstützung Not leidender landwirtschaftlicher Betriebe ein. In der Außenpolitik verfolgte er einen am nationalen Egoismus orientierten Kurs (z. B. gegenüber dem Völkerbund und der lateinamerikanischen Staatenwelt).2) William David, amerikanischer Physiker, * Hudson (Massachusetts) 23. 10. 1873, ✝ Schenectady (N. Y.) 3. 2. 1975; wirkte seit 1905 im Forschungslaboratorium der General Electric Company in Schenectady (1932-44 dessen Direktor). Coolidge ermöglichte durch die Entwicklung duktiler (verformbarer) Wolframdrähte (1910) die Herstellung von Glühdrahtwendeln für Glühlampen und konstruierte 1913 die Coolidge-Röhre. Während des Ersten Weltkrieges war Coolidge entscheidend an der Entwicklung akustischer Ortungsgeräte zur U-Boot-Abwehr beteiligt, wandte sich dann aber wieder der Röntgenröhrentechnik zu (u. a. Entwicklung von Röhren mit Betriebsspannungen bis zu 2 Mio. Volt für die Krebstherapie und Werkstoffprüfung).Werke: Secondary radiations produced by X-rays (1922); X-rays and electrons (1926).J. A. Miller: Yankee scientist W. D. C. (Schenectady, N. Y., 1961).
Universal-Lexikon. 2012.